Die 90er Jahre: Minimalismus und Hypercolors.
Kaum zu glauben, aber auch die 90er Jahre sind nun schon Vintage. Streng genommen natürlich nur bis 1992 (genau 20 Jahre), aber ich werde trotzdem einen Blick auf das gesamte Jahrzehnt werfen, weil es eine Zeit war, an die ich mich gut erinnere.
Die 90er gelten in modischer Hinsicht als minimalistisch. Mithilfe des Grunge und Alternative Rocks kam der Casual Look auf (T-Shirt, Jeans, Turnschuhe), den Piercings/Tattoos unterstützten. Es war auch eine Zeit der Verweigerung von Mode und wenn schon etwas Neues, dann aus den vergangenen Jahrzehnten (vor allem aus den Sixties und Seventies) adaptiert.
Die späten Achtziger bildeten den Übergang zu den frühen Neunzigern: Röhrenjeans, Hemden, Pullover in Oversize und Kleider im Babydoll-Stil. Männer trugen Flanellhemden, Used-Jeans und Converse oder Adidas-Schuhe. Auch die sogenannte "Aviator"-Sonnenbrille hielt sich, obwohl sie schon Ende der Achtziger durch "Top Gun" populär geworden war. Jugendliche kleideten sich gern mit grellen Farben wie orange, pink, grün und gelb. Auch Leggings mit Schoppersocken kombiniert mit Oversized-Oberteilen waren noch angesagt.
Auch ein Trend, der aus den 80ern kam, aber erst Anfang der 90er seinen Höhepunkt erreichte, waren die sogenannten Hypercolor T-Shirts bzw. Hosen. Auf den ersten Blick sahen die Kleidungsstücke ganz normal einfarbig aus. Wenn man sie jedoch berührte, indem man jemanden umarmte oder die Hand auflegte - dadurch änderte sich an der Stelle die Temperatur -, färbte sich auch dort das Shirt dort. Das kam richtig gut an. Was nicht so toll war an der Hypercolor-Kleidung, war der ungewollte Nebeneffekt, der dann auftrat, wenn man schwitzte oder nervös war. Das war nicht so leicht zu verbergen... vielleicht geriet diese Art von Kleidung auch deshalb recht schnell wieder aus der Mode.
Im nächsten Eintrag wird es dann um die Mitte und das Ende der 90er Jahre gehen. Obwohl die Dekade so "minimalistisch" war, gab es doch noch einige Trends...